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Kreisverband Rhein-Neckar / Heidelberg e. V.

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Männer bleiben draußen: "Mutter-Kind-Haus" im Patrick Henry Village - DRK-Kreisverband  bittet um  Sach- und Zeitspenden

04.05.2016

Sind Schwangere und allein reisende Mütter mit Babys in Deutschland angekommen,  leben  sie als Flüchtlinge in der Enge der Sammelunterkünfte ohne Privatsphäre und mit wenig Informationen zu ihrer speziellen Lage: Die Situation des Wartens ist für sie besonders schlimm. Der DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/ Heidelberg bemühte sich deshalb seit über einem Jahr im Registrierungszentrum Patrick Henry Village (PHV) um einen Rückzugsort speziell für sie. Nun hat es geklappt, das Regierungspräsidium gab grünes Licht: Die ehemalige Filiale der Fastfood-Kette „Burger-King“ auf dem Gelände wird zum „Mutter- Kind-Haus“. Männer haben dort keinen Zutritt.



Die Leitung übernimmt der DRK-Kreisverband. Teamleiterin ist Annette Hübner, unterstützt wird sie von Inga Ruf und Kirstin Tounkara. Aus der täglichen Arbeit in der Sozial- und Verfahrensberatung des DRK im PHV habe man einen hohen Bedarf der Schwangerschaftsberatung und eines Rückzugraumes für schwangere und stillende Frauen ermittelt. „Knapp 20 Prozent aller Beratungen waren damit verbunden“, so Tounkara.  Deshalb dieser Rückzugraum, gerade weil es keinen ausgewiesenen Schutzraum für Frauen auf dem Gelände des PHV gebe und keine Zimmertüren verschlossen werden könnten, ergänzt Inga Ruf. In dem Haus mit Spielraum für Kinder gebe es einen niederschwelligen Zugang zu Unterstützungen durch Hebammen. Alltagsintegrierte Sprachangebote ermöglichten außerdem einen ersten Zugang zur deutschen Sprache. Darüber  hinaus stünden Beraterinnen des DRK rund um das Asylverfahren und das Leben in Deutschland zur Verfügung.

Angedacht ist, das „Mutter-Kind-Haus“ in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helferinnen zu organisieren. „Wir haben schon einen festen Stamm, aber wir suchen noch Hebammen, Dolmetscherinnen und Frauen, die sich mit der Kinderbetreuung befassen“, erklärt Annette Hübner.

Das Haus soll montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr Anlaufstelle sein, man rechne mit rund 50 betroffenen Frauen täglich. Zurzeit leben im PHV rund 1200 Flüchtlinge, nach Schätzungen des DRK sind darunter etwas weniger als die Hälfte Frauen.
Darüber hinaus soll in dem „Raum der Begegnung“ Ruhe und Geborgenheit vermittelt werden.  Rund 200 Quadratmeter stehen im ehemaligen – noch leeren -  Essbereich der Fastfood-Kette zur Verfügung, dazu zwei kleine Beratungszimmer. Auch eine Küche ist vorhanden. „Wir brauchen Unterstützung für dieses Projekt“, heißt es jetzt beim Roten Kreuz. Wickeltische, Stillkissen, Sofas, Sessel, Lampen, Teppiche, Schnuller, Windeln – also Dinge, die werdende und junge Mütter und ihre Babys brauchen.  Ganz wichtig: Die ehemalige Fastfood-Filiale ist rundherum verglast. Vorhänge sind in PHV aus Brandschutzgründen nicht erlaubt. Heißt: die Fenster müssen mit Folie abgeklebt werden. „Gibt es dafür Materialien und/oder gar Facharbeiter als Zeitspender?“, fragen  die Rotkreuz-Mitarbeiterinnen. „Dann könnten wir sofort öffnen.“

Spenden für das „Mutter-Kind-Haus“ können  am Samstag, 7. Mai, von 10 bis 14 Uhr,  bei der  Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbandes im Langen Anger 2 abgegeben werden. Bei Bedarf werden größere Spenden auch abgeholt. Gerne können Sie sich vorab nochmals über den konkreten Sachspendenbedarf informieren. Sie erreichen unsere Servicezentrale unter 06221-1878333.

Ihre Geldspenden richten Sie bitte unter Angabe des Verwendungszweck "Mutter-Kind-Haus" an folgendes Spendenkonto: Sparkasse Heidelberg, Kontonummer: 12882, IBAN: DE77672500200000012882

Möchten Sie uns mit einer Zeitspende als freiwilliger Helfer unterstützen, kontaktieren Sie uns bitte unter zeitspenden@drk-rn-heidelberg.de.


(Quelle: RNZ, 02.05.2016, Autorin: Beate Maria Stumpf)