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Jahresbilanz des DRK-Landesverbands: Stärkung der Rettungskette und Appell für Erste-Hilfe Auffrischungskurse – Durststrecke im Rettungsdienst

14.11.2016

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg stärkt mit vielen Initiativen die Rettungskette für die Bürger im Lande: Es erreicht mit seinen Initiativen zur besseren Ausbildung von Ersthelfern mehr Jugendliche denn je und baut vor allem an den Schulen landesweit sein Engagement aus.



Den Rettungsdienst sieht der Verband bundesweit vor einer personellen Durststrecke. Mit seinen vielfältigen Hilfeleistungen für die Bevölkerung, mit Angeboten in der Altenhilfe und in der Breitenausbildung verzeichnet das DRK eine erfolgreiche Bilanz bei den Mitgliederzahlen. Präsident Dr. Lorenz Menz bei der Jahrespressekonferenz am 10. November:
"Wir sind stolz auf die Unterstützung von 47.500 ehrenamtlichen Helfern und konstant rund 482.000 Mitgliedern".
"Das erste Glied in der Rettungskette ist oft auch das Wichtigste", so Dr. Lorenz Menz. Die ersten Minuten nach einem Notfall sind entscheidend. Daher setze das DRK alles daran, um die Bevölkerung zum Helfen zu befähigen. Das Deutsche Rote Kreuz ist in Baden-Württemberg der größte Anbieter von Erste-Hilfe-Kursen und bildet jedes Jahr mehr als 150.000 Menschen aus. Es setzt dabei besonders auf junge Menschen. Hinzu kommen das weiter ausgebaute Netz der „Helfer-Vor-Ort“ sowie die mittlerweile in allen integrierten Leitstellen angewandte telefonische Anleitung zur Reanimation. "Dies rettet dutzendweise Leben, weil wir die Anrufer nicht mehr mit dem Patienten allein lassen", so Dr. Menz, "dies ist ein Teil unserer Bemühungen zur Qualitätsverbesserung im Rettungsdienst des DRK". Aber auch jeder Einzelne kann mithelfen: beispielsweise durch Erste-Hilfe-Auffrischungskurse.

Mittlerweile sind rund 3.000 Helfer als „Helfer-Vor-Ort-Kräfte ausgebildet. Sie wurden im vergangenen Jahr rund 70.000mal alarmiert. Insbesondere in ländlichen Gegenden ist dieses System, das mittlerweile auch Eingang in das Baden-Württembergische Rettungsdienstgesetz gefunden hat, ein weiteres wertvolles Zwischenglied, das die Rettungskette zusätzlich verstärkt.

Das DRK an den Schulen

Die Fähigkeit zur Ersten Hilfe und zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen lernen junge Menschen am Besten. "Was unsere Arbeit in den Schulen angeht, da können wir uns wahrlich sehen lassen", so Dr. Menz. Über 12.000 Schulsanitäter und Juniorhelfer engagieren sich derzeit nachhaltig zum Thema Erste Hilfe an weiterführenden Schulen und an Grundschulen. Darüber hinaus gibt es in nahezu jedem Ortsverein auch eine der 667 Jugendrotkreuz-Gruppen.

Das Landesprojekt "Löwen retten Leben - in Baden-Württemberg macht Wiederbelebung Schule" läuft erfolgreich.  Bis Ende dieses Jahres werden in allen Kreisverbänden Schulungen von Lehrkräften durchgeführt. Bislang sind an über 600 Schulen mehr als 900 Lehrer/Lehrerinnen erreicht worden, die ihrerseits nun mit ihren Schülern die vereinfachte Laienreanimation übern können. Die Nachfrage seitens der Schulen ist erfreulich und das Interesse bei den Schülerinnen und Schülern an Erster Hilfe steigt spürbar.

Umbruch im Rettungsdienst

Das Notfallsanitätergesetz erfordert eine umfassende Veränderung der Ausbildungslandschaft – weg vom Rettungsassistenten hin zum Notfallsanitäter. Um diesen personellen Umbruch im Rettungsdienst zu bewältigen, unternimmt das DRK enorme Anstrengungen. Mittlerweile betreibt das DRK die Ausbildung von Notfallsanitätern an acht Standorten in Baden-Württemberg. Die Zahl der Mitarbeiter in der Ausbildung wurde in den letzten beiden Jahren um 60 Prozent aufgestockt. Die Landesschulen der beiden DRK-Landesverbände in Baden-Württemberg verschmelzen 2017 zu einer gemeinsamen gGmbH. "Wir unternehmen einen enormen Kraftakt, um die Herausforderung an die Ausbildungs­kapazität und -qualität zu bestehen", so Dr. Menz.

Wegen der längeren Ausbildungsdauer zum Notfallsanitäter und des steigenden Personalbedarfs zeichnet sich in ganz Deutschland ein Personalengpass ab. Zusätzlich müssen im Lande bis zum Jahr 2020 mehr als 2.000 bisherige Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern fortgebildet worden sein.

Auch die Tendenz der steigenden Einsatzzahlen in der Notfallrettung hält an: Im Jahr 2015 haben allein die Fahrzeuge des DRK-Landesverbands Baden-Würt­temberg 614.119 Notfalleinsätze absolviert, 38.225 mehr als im Jahr 2014 (+6,6 Prozent). Das Rote Kreuz in Baden-Württemberg führt rund 80 Prozent der gesamten Einsätze durch. Um in Minutenschnelle der Bevölkerung zu helfen, wurden 2015 bis zu 256 (+12) Rettungswagen und 93  (+7) Notarzteinsatzfahrzeuge eingesetzt.

Um die Schnelligkeit weiter zu ver­bessern, arbeitet das DRK auf Landes­ebene in Arbeits­gruppen und Gremien zur Optimierung der Notfallrettung mit. In den Rettungsdienstbereichen, in denen die Hilfsfrist nicht erreicht werden konnte, wurden von den paritätisch mit Kosten- und Leistungs­träger besetzten Bereichsausschüssen teilweise umfangreiche Maß­nahmen zur Verbesse­rung der Hilfsfrist eingeleitet und umgesetzt.

In der Frage der Kompetenzen für die Notfallsanitäter will der Verband die Gespräche vorantreiben und  eine landesweit einheitliche Regelung erreichen.

Flüchtlingsbetreuung

Das Deutsche Rote Kreuz ist in seiner Eigenschaft als Nationale Hilfsgesellschaft auch in Baden-Württemberg in der Flüchtlingsbetreuung tätig. Im Frühjahr 2016 waren 26 von 34 Kreisverbänden mit rund 1.600 Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit engagiert, in drei Fällen sogar als Betreiber einer Bedarfserstaufnahmeeinrichtung des Landes. Dabei lag die Anzahl der hauptamtlichen Vollkraftstellen in den Kreisverbänden zum April 2016 bei 200. Nach dem starken Rückgang der Flüchtlingszahlen im Laufe des Jahres 2015/2016 haben die Dienstleistungen der Sozialberatung, Begleitung und Ehrenamtskoordination auf Ebene der kommunalen Unterbringung an Bedeutung gewonnen.

Soziale Angebote

Im sozialen Bereich setzt das DRK auf Wachstum. Derzeit betreibt oder vertritt der DRK-Landesverband Baden-Württemberg 56 stationäre Einrichtungen und 19 Pflegedienste. Mit 32.300 Hausnotrufanschlüssen ist das DRK der größte Anbieter in Baden-Württemberg. Mit seinen Gesundheitsprogrammen bewegt das DRK inzwischen wöchentlich über 30.000 Menschen in 1.500 Gruppen. Das Angebot an Kleider- / Tafelläden ist inzwischen auf 80 angestiegen. Das Angebot der Seniorenreisen entwickelt sich ausgesprochen positiv und die Zahl der Reisegäste nimmt deutlich zu.

Vorbildliches Engagement:
Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer


Die Mitgliederzahlen im DRK-Landesverband sind erfreulich stabil. Die Zahl der ehrenamtlich engagierten Mitglieder steigt sogar leicht an auf 47.596 (2014: 46.326). Davon gehören 11.234 (2014: 12.000) Aktive der Jugendorganisation „Jugendrotkreuz“ an. Mit seinen 34 Kreisverbänden beschäftigt der DRK-Landesverband 8.718 haupt­amtlich tätige Mitarbeiter. Einen besonderen Dank richtete Dr. Menz an die ehrenamtlichen DRK-Helfer, die einen Großteil der Aufgaben bewältigen.

Mit 482.045 (2014: 483.175) Fördermit­gliedern erfreut sich das Rote Kreuz im Landesverband Baden-Württemberg einer erfreulich konstanten und breiten Unterstützung.

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