geschwungenes Band mit Logo Deutsches Rotes KreuzFoto: Matthias Jankowiak

Sie befinden sich hier:

Sie befinden sich hier:
Logo DRK

 

Kreisverband Rhein-Neckar / Heidelberg e. V.

Langer Anger 2
69115 Heidelberg
Tel. 06221 / 90 10 0
Fax 06221 / 90 10 60

Notruf: Tel. 112 | Krankentransport: Tel. 19222



Mehr Laienreanimationen – mehr gerettete Leben

16.10.2024

Anlässlich des Tags der Wiederbelebung betont das Rote Kreuz in Baden-Württemberg die Bedeutung der Laienreanimation für die erfolgreiche Rettung von Leben.



Felix Zurbrüggen

Ansprechpartner

Herr 
Felix Zurbrüggen
Kommunikation & Marketing

Telefon:
06221- 90 10 77
Telefax:
06221- 90 10 60

E-Mail an Herrn Zurbrüggen
Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde, denn bereits nach wenigen Minuten ohne Behandlung erleidet das Gehirn bleibende Schäden. Anlässlich des Tags der Wiederbelebung (World Restart a Heart Day) betont das Rote Kreuz in Baden-Württemberg die Bedeutung der Laienreanimation für die erfolgreiche Rettung von Leben. Mit dem Einsatz der Helfer vor Ort Gruppen des Roten Kreuzes, der Unterstützung app-basierter Alarmierungssysteme und mit telefonisch angeleiteten Reanimationen durch die Leitstellen trägt das Rote Kreuz in hohem Maße dazu bei, das Überleben von Menschen mit Herzstillstand zu sichern.

„Bei einem Herzstillstand darf nicht gezögert oder auf Rettungskräfte gewartet werden“, so Professor Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung, Initiator des World Restart a Heart Day und DRK-Bundesarzt. „Bei einem solchen Notfall erleidet das Gehirn bereits nach drei bis fünf Minuten nicht umkehrbare Schäden. Der Rettungsdienst braucht in der Regel länger. Sofortige Maßnahmen wie die Herzdruckmassage durch Anwesende retten Leben“ betont Prof. Böttiger.

Das Rote Kreuz in Baden-Württemberg macht sich seit vielen Jahren für die Laienreanimation stark. Zusätzlich engagieren sich Ehrenamtliche des Roten Kreuzes landesweit in 830 Helfer-vor-Ort-Gruppen, die im Notfall in kürzester Zeit beim Betroffenen sind und direkt mit einer Reanimation beginnen können. Vielerorts gibt es zudem app-basierte Alarmierungssysteme, über die die Leitstellen qualifizierte Helferinnen und Helfer alarmieren können, die sich in unmittelbarer Nähe der Betroffenen aufhalten und direkt mit der Wiederbelebung starten können. In allen baden-württembergischen Leitstellen können die Mitarbeitenden Reanimationen zudem auch telefonisch anleiten.

Die Leitformel der Wiederbelebung lautet: „Prüfen, Rufen, Drücken“. Prüfen bedeutet: Ist die Person ansprechbar? Gibt es noch eine normale Atmung? Wenn nicht: Rufen des Notrufs 112. Anschließend Drücken: Herzdruckmassage mit beiden Händen übereinander in der Mitte des Brustkorbs, 100-120 Mal pro Minute, 5 bis 6 Zentimeter tief bei Erwachsenen – so lange, bis Hilfe eintrifft.

Jeden Tag sterben etwa 200 Menschen in Deutschland an einem plötzlichen Herztod. Er ist damit die dritthäufigste Todesursache. Die Dunkelziffer liegt noch höher. Jedes Jahr überleben dank schnellem Handeln tausende Menschen – doch es könnten mindestens 10.000 mehr pro Jahr sein. Denn bisher führen nur bei etwa 50 Prozent Umstehende eine Laien-Wiederbelebungsmaßnahme durch. Damit hat sich die Reanimationsrate in Deutschland, das lange Zeit Schlusslicht in Europa war, in den vergangenen Jahren zwar verbessert. Andere europäische Länder wie Norwegen oder Schweden erreichen aber Werte von über 80 Prozent. 

Das DRK empfiehlt eine Auffrischung in Erster Hilfe alle zwei Jahre. Bei 55 Prozent der Bevölkerung liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs allerdings mehr als zehn Jahre zurück.